Saarbrücken –
„Ohne Hindernisse in den Urlaub“ – mit diesem Slogan wirbt der Flughafen Saarbrücken, doch über 150 Passagiere eines Fluges auf die Kanaren galt dieses leider am Sonntag überhaupt nicht: Der Flug der lettischen Airline SmartLynx im Auftrag von TUI konnte nicht wie geplant abheben, weil schlichtweg der Flieger zu schwer war. Und dies hatte unerklärliche Folgen: Die Fluggäste, unter ihnen auch Familien mit kleinen Kindern, die bereits am frühen Morgen gegen 4 Uhr zum Einchecken angereist waren, mussten bis in den Abend hinein am Flughafen verweilen. Im eigentlich nur für kurze Wartezeiten ausgelegten Sicherheitsbereich des stickigen Terminals kochten im Laufe der Stunden, in denen es angeblich immer neue Ausreden der Fluggesellschaft gab, die Emotionen hoch.

Am Nachmittag war die Stimmung so aufgeladen, dass die Bundespolizei Verstärkung anforderte, um verärgerte Reisende zu besänftigen.

Unterdessen hatten die Wartenden Gutscheine erhalten, um sich am recht kargen Angebot des Flughafenimbisses zumindest Getränke und einige Snacks kaufen zu können.

Schlussendlich nach vielem hin und her und nachdem der Veranstalter angekündigt hatte, das gesamte Gepäck der Fluggäste in Saarbrücken zu lassen, erklärten sich dann doch rund ein Dutzend Passagiere bereit, auf den Flug zu verzichten und wurden auf einen späteren Flug in Hannover umgebucht. Ähnliche Appelle der Besatzung und des Reiseveranstalters waren zuvor wohl unerhört geblieben, da keiner freiwillig auf den langersehnten Urlaub verzichten wollte. Auch war es wohl nicht möglich, durch Ablassen von Kerosin oder anderen Maßnahmen, die maximale Gewichtsgrenze zu unterschreiten.

Warum es überhaupt zu der Überladung des Flugzeugs vom Typ A320-232 kommen konnte, ist noch unklar. Nach Informationen von NonstopNews soll es aber kein technisches Problem gegeben haben, sondern organisatorische Gründe für den Fehler verantwortlich sein. Unverständlich ist auch, warum der Veranstalter TUI über 12 Stunden brauchte, um eine Lösung für die Probleme zu finden.

Bei Verspätungen, Flugausfällen und Umbuchungen stehen Urlaubern zum Teil Entschädigungen zu. Hilfe und Informationen gibt es beim ADAC: https://www.adac.de/services/rechte-check/flugentschaedigung/
Fotos: Thorsten Kremers / NonstopNews.de
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