150 URLAUBER ÜBER 13 STUNDEN IM SICHERHEITSBEREICH

Redaktion

Saarbrücken –

„Ohne Hindernisse in den Urlaub“ – mit diesem Slogan wirbt der Flughafen Saarbrücken, doch über 150 Passagiere eines Fluges auf die Kanaren galt dieses leider am Sonntag überhaupt nicht: Der Flug der lettischen Airline SmartLynx im Auftrag von TUI konnte nicht wie geplant abheben, weil schlichtweg der Flieger zu schwer war. Und dies hatte unerklärliche Folgen: Die Fluggäste, unter ihnen auch Familien mit kleinen Kindern, die bereits am frühen Morgen gegen 4 Uhr zum Einchecken angereist waren, mussten bis in den Abend hinein am Flughafen verweilen. Im eigentlich nur für kurze Wartezeiten ausgelegten Sicherheitsbereich des stickigen Terminals kochten im Laufe der Stunden, in denen es angeblich immer neue Ausreden der Fluggesellschaft gab, die Emotionen hoch.

Bundespolizisten beruhigen die aufgebrachte Stimmung im Sicherheitsbereich des Flughafens Saarbrücken

Am Nachmittag war die Stimmung so aufgeladen, dass die Bundespolizei Verstärkung anforderte, um verärgerte Reisende zu besänftigen.

Der Slogan des Flughafens Saarbrücken traf für die Urlauber von TUIFly nicht so ganz zu

Unterdessen hatten die Wartenden Gutscheine erhalten, um sich am recht kargen Angebot des Flughafenimbisses zumindest Getränke und einige Snacks kaufen zu können.

Mit Verspätung ging es gegen 19 Uhr für die verleibenden Urlauber in die Maschine

Schlussendlich nach vielem hin und her und nachdem der Veranstalter angekündigt hatte, das gesamte Gepäck der Fluggäste in Saarbrücken zu lassen, erklärten sich dann doch rund ein Dutzend Passagiere bereit, auf den Flug zu verzichten und wurden auf einen späteren Flug in Hannover umgebucht. Ähnliche Appelle der Besatzung und des Reiseveranstalters waren zuvor wohl unerhört geblieben, da keiner freiwillig auf den langersehnten Urlaub verzichten wollte. Auch war es wohl nicht möglich, durch Ablassen von Kerosin oder anderen Maßnahmen, die maximale Gewichtsgrenze zu unterschreiten.

Einige Urlauber traten von der aktuellen Reise zurück – das Gepäck wurde auf dem Flieger wieder ausgeladen

Warum es überhaupt zu der Überladung des Flugzeugs vom Typ A320-232 kommen konnte, ist noch unklar. Nach Informationen von NonstopNews soll es aber kein technisches Problem gegeben haben, sondern organisatorische Gründe für den Fehler verantwortlich sein. Unverständlich ist auch, warum der Veranstalter TUI über 12 Stunden brauchte, um eine Lösung für die Probleme zu finden.

Gegen 20 Uhr war der lettische Flieger endlich in der Luft auf Kurs in die Sonne

Bei Verspätungen, Flugausfällen und Umbuchungen stehen Urlaubern zum Teil Entschädigungen zu. Hilfe und Informationen gibt es beim ADAC: https://www.adac.de/services/rechte-check/flugentschaedigung/

Fotos: Thorsten Kremers / NonstopNews.de