Neunkirchen / Saar –
Es ist der Albtraum jedes Bergbaukumpels: Grubengas. Nun gibt es im Saarland schon länger keine Bergbautätigkeiten mehr, aber in den alten Grubenanlagen schlummert immer noch eine unsichtbare Gefahr, die immer mal wieder an die Oberfläche kommt.
Daher werden in Neunkirchen mehrere Gebäude regelmäßig von einer Fachfirma auf gefährliche Gaskonzentrationen im Kellerbereich überprüft. Bei einer solchen routinemäßigen Messung wurde am Sonntagmorgen ein gefährliches Gasgemisch im Seniorenwohnpark „Katharina von Bora“ der Diakonie festgestellt. Umgehend wurden Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert und das Gebäude belüftet. Doch trotz aller Maßnahmen sank die Gaskonzentration des hauptsächlich aus Methan bestehenden Grubengases nicht. So musste am Nachmittag die Evakuierung des gesamten Altenheimes in der Ringstraße in Neunkirchen angeordnet werden.










































Die 76 Bewohner, von denen über ein Dutzend bettlägerig sind, sollten zunächst vom Rettungsdienst in eine in Windeseile vom Technischen Hilfswerk als Notunterkunft umgerüstete Halle in Ottweiler gebracht werden, um dann später von dort auf zahlreiche Heime in der Umgebung verteilt werden zu können. Zum Glück konnten aber schnell ausreichend Plätze in umliegenden Heimen und in Krankenhäusern gefunden werden, um alle Bewohner sicher unterzubringen. Ein Teil von ihnen wurde auch privat von den Angehörigen untergebracht.
Unterdessen stellte die Einsatzkräfte auch in einem benachbarten Kindergarten eine gefährliche Gaskonzentration fest, so dass auch hier am Montag vorsorglich kein Betrieb stattfinden kann.
Auch im Bereich des Altenheims erhöhte sich im Laufe des Einsatzes die Gaskonzentration von 2 Volumenprozent auf bis zu 31 Volumenprozent Methangas, so dass weiter akute Explosionsgefahr besteht.
Gegen kurz vor 20 Uhr konnte die Evakuierung abgeschlossen werden. Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte beteiligt.
Fotos: Thorsten Kremers / Nonstopnews.de
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