Herrenloser Koffer am Hauptbahnhof

Redaktion

Saarbrücken –

Gegen 19:20 Uhr sorgte ein herrenloser Koffer am Hauptbahnhof Saarbrücken für einen Polizei-Einsatz am Busbahnhof. Vor einem Bus aus Luxemburg stand ein schwarzer Reisekoffer, dem kein Besitzer zugeordnet werden konnte. Herbeigerufene Bundespolizisten sperrten den Bereich mit Flatterband ab und hielten Fussgänger von der Einsatzstelle fern. Schliesslich ist in so einer Situation nicht auszuschliessen, dass von einem verlassenen Gepäckstück eine Gefahr ausgeht.

Da sich der Koffer wenige Zentimeter ausserhalb des Geländes der Deutschen Bahn befand, musste zunächst die Amtshilfe der Bundespolizei mit der saarländischen Landespolizei geklärt werden – und auch die Kostenfrage, ob der Diensthund aus dem Bahnhofsgebäude zum Einsatz kommen sollte, oder ein Sprengstoff-Schnüffler der Saar-Polizei zur Einsatzstelle bestellt werden sollte.

Gegen 19:55 Uhr erhielt die Spürnase der Bundespolizei das Go.

„Der Koffer enthielt keinen Sprengstoff, der Inhalt war nahezu leer. Wir haben bei der Durchsuchung unter anderem Schriftstücke und einen Reisekoffer-Anhänger mit dem Namen eines Saarbrückers darauf festgestellt. Wir werden ihn jetzt dem Besitzer zuführen“, so ein Landes-Polizist an der Einsatzstelle.

Bei vergessenen Koffern können grundsätzlich Kosten auf den Besitzer als sogenannter „Anscheinstörer“ zukommen, schreibt das Rechtsportal „Juraforum“. Das kann wenige hundert Euro bedeuten. Rückt jedoch ein Spezialkommando mit Feuerwehr und Rettungsdiensten aus, so sind Einsatz-Rechnungen von 50.000 Euro aufwärts durchaus möglich, so die Anwälte.

Fotos: Thorsten Kremers