Nerv-Baustelle geht in die nächste Runde

Redaktion

Sulzbach –

Seit dem Morgen ist die Strasse L126 „An der Klinik“ zwischen Bahnunterführung und Sulzbachtalstrasse in beiden Richtungen für den Verkehr voll gesperrt. Das bedeutet noch mehr Staus und Umwege, als eh schon seit Wochen vorhanden ist.

Neue Situation am Krankenhaus: Die Zufahrt zur Klinik für Besucher und Patienten ist Momentan übers Wohngebiet nur noch durch die Notaufnahme-Einfahrt möglich.

Die DRK-Rettungswache und die Polizei rücken in Notfällen „auf der anderen Seite der Baustelle“ via Autobahn-Dudweiler oder Friedrichsthal in die abgeschnittenen Ortsteile aus.

Beispiel gefällig? Rückt die Polizei zum Einsatz im Einkaufszentrum aus, so sind aktuell 14 Minuten Fahrt realistisch. Zu Fuß wären die Beamten über den Fußgängerweg unter der gesperrten Brücke bereits nach 6 Minuten vor Ort.

Und Busse der Linien 150 und 160 beenden ihre Fahrt schon Haltestellen vorher, steuern nicht mehr den Bahnhof und das Einkaufszentrum an. Infos für ÖPNV-Kunden gibt es unter saarfahrplan.de und in der Saarfahrplan-App.

Die aktuelle Baustellensituation führt natürlich auch zu Problemen bei der Feuerwehr-Alarmierung.

Wehrführer Christoph Six: „Die derzeitige Situation unserer Feuerwehrleute stellt sich als enorm schwierig dar. Die Mitglieder des Löschbezirk 1 Stadtmitte, welche im oberen Teil von Sulzbach zu Hause sind, müssen nun Umwege über Dudweiler oder Altenwald in Kauf nehmen. Dadurch entsteht natürlich eine sehr lange Anrückezeit zum Feuerwehrgerätehaus.“

Das heißt: Wer im Stadtteil „oberhalb“ wohnt und zum Einsatz gerufen wird, muss einen Umweg von gut sieben Kilometern ins Gerätehaus auf sich nehmen. Viele Zusatzkilometer, die andere Autofahrer nun auch mehr auf dem Tacho haben, zum Beispiel auf dem Weg ins Einkaufszentrum oder zu den Schulen – oder umgekehrt zur Stadtmitte.

Seit Wochen wird deshalb immer ein Vollalarm bei den Feuerwehren in allen umliegenden Löschbezirken ausgelöst, wenn etwas in der Stadt Sulzbach passiert. Deshalb ertönen öfters die Sirenen, als gewohnt. „Hierbei rücken alle Fahrzeuge aus Stadtmitte, Altenwald und Neuweiler an. Somit können wir auch kritische Personenrettungen sicherstellen. Zusätzlich wird nun noch in der Woche der Vollsperrung die Drehleiter von Friedrichsthal in den oberen Teil von Sulzbach, Brefeld und Hühnerfeld hinzualarmiert“, so Christoph Six weiter. Eine angespannte Situation, die bereits vor der Vollsperrung die Retter forderte.

Wäre denn eine Ampel-Regelung an der Eisenbahnbrücke oder Teilabschnitt-Fertigstellung nicht möglich gewesen? Christoph Six sagt zu den Beratungen im Vorfeld: „Wir wurden bei der Baustellenplanung angehört. Es gab zudem ein Vor-Ort Termin mit allen Verantwortlichen. Leider konnte keine andere Lösung in Bezug auf die Vollsperrung gefunden werden.“

Auch wenn es für viele Autofahrer in der letzten Zeit im Vorbeifahren nach gefühltem Stillstand aussieht: Es wird tatsächlich auf der Baustelle gearbeitet. Seit dem Morgen wird in der Strasse die Fahrbahndecke abgetragen, um den Teerbelag zu erneuern. Die Tage davor wurden unter anderem die Bushaltestellen und Kopfsteinpflaster der Fusswege erneuert.

Der Landesbetrieb für Straßenbau teilt mit, die Vollsperrung wird voraussichtlich für neun Tage andauern. Bis zum 2. November müssen die Sulzbacher also noch starke Nerven behalten.

Eine (schier endlos lange) Umleitung ist ausgeschildert…

Fotos: Thorsten Kremers