Aufwendiger Straßenbau

Redaktion

Saarbrücken –

Warum kann der Bau oder die Ausbesserung von Strassenbelag manchmal ewig dauern? Abgesehen von Faktoren, wie verfügbarer Materialnachschub, Personal oder unpassendes Baustellen-Wetter spielt auch das komplexe Vorhaben mitunter eine Rolle. Nicht immer wird Asphalt eben mal schnell punktuell ausgebessert. Alle 30 Jahre sollte eine gründliche Generalüberholung bis in die Tiefe stattfinden.

Der Mutterboden ist dabei die Basis und gehört zum Unterboden. Ist dieser natürliche Boden genügend tragfähig, kann darauf aufgebaut werden. Ansonsten muss zuerst ein Unterbau in Form eines Bodenaustausches, einer Verfestigung, Gittereinlagen oder Aufschüttungen konstruiert werden.

Auf den Unterbau wird die Fundationsschicht geschüttet. Sie besteht aus Kiessand. Je nach Beanspruchung der Strasse variiert ihre Dicke stark. Die Fundationsschicht verteilt die schwere Last der oberen Schichten und der Fahrzeuge auf den Unterbau. Die gebundene Fundationsschicht bietet eine optimale Unterlage für die oberen Asphaltschichten.

Die Tragschicht ist die unterste der Oberschichten. Die harte, eher grobkörnige Asphaltschicht verteilt die Last und bildet den tragenden Untergrund für die Binder- und Deckschicht. Besonders bei stark beanspruchten Strassen wird eine Binderschicht benötigt. Sie gleicht die Schubbewegung des rollenden Verkehrs aus.

Die Deckschicht ist sehr fein strukturiert: die Kiesel haben einen maximalen Durchmesser von acht Millimeter. Diese Schicht bestimmt das Fahrgefühl. Welcher Belag genau gewählt wird hängt von den Erwartungen an die Strasse ab: ein Flüsterbeton schluckt den Lärm. Andere Beläge verhindern besonders effizient, dass Wasser auf der Strasse liegen bleibt. Wieder andere sind besonders Wetterbeständig.

Asphalt besteht heute zu 95 Prozent aus Kies und Sand. Die restlichen fünf Prozent sind zusammengesetzt aus dem Kunstoff Polymer, welcher Elastizität gibt und dem Bindemittel Bitumen. Dieses wird aus Erdöl gewonnen und gibt der Strasse die schwarze Färbung. Noch immer wird oft von «teeren» gesprochen. Das pechhaltige Teer wird allerdings seit den 1970er Jahren nicht mehr eingesetzt und ist inzwischen verboten, da es beim Einbauen giftige Dämpfe entwickelt.