Saarbrücken –
Es sollte die Attraktion auf dem Saarbrücker Christkindl-Markt werden, doch der Weihnachtsmarkt startet am Montag ohne das Riesenrad Jupiter vor dem Staatstheater. Ein 50 m hoher Stahl-Koloss mit abgeschlossenen Kabinen-Gondeln (Rollstuhl-geeignet!) und 35.000 funkelnden LED-Lichtern, der sogar Windstärke 10 strotzt, darf wegen der Stadtverwaltung nicht aufgestellt werden. Noch ist es nicht genehmigt.
Schuld daran ist nicht die Energiekrise, sondern der Untergrund, auf dem es stehen soll. Statiker der Stadt haben für die Bodenfläche vor dem Staatstheater errechnet, dass die Belastung je Auflagepunkt für das Riesenrad breiter verteilt werden müsse. Erst dann sei es sicher für die Besucher.

Dies soll über Stahlplatten auf dem Boden geschehen, die voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag eintreffen.
Betreiber Rudolf Barth aus Bonn sagt in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung, so einen Fall habe er noch nie erlebt. „Wir wollten schon ganz abbrechen, doch ich habe meine Nerven behalten“. Mit Überstunden beim Aufbau soll es am 28. November losgehen, statt jetzt am Montag 21. November. Wenn alles klappt.
Unklar ist bislang jedoch, ob die Stadt Saarbrücken für den Ausfall aufkommt. Pro Runde hätten in den 36 Gondeln bis zu 8 Passagiere je Gondel Platz. Im Schnitt kostet eine Fahrt etwa 6 Euro und dauert um die 20 Minuten. Bei Vollauslastung fehlen in einer Stunde etwa 7.000 Euro in der Kasse. Es geht um viel Geld pro ausgefallenen Tag.
Die Stadt erklärt, wie es dazu kommen konnte: Ein anderer Schausteller hatte abgesagt. Kurzfristig wurde mit dem Riesenrad Ersatz gefunden. Mehrere Stellen in der Stadt arbeiteten verschiedene Verfahrensschritte parallel ab, die sonst hintereinander ablaufen, dabei sei das Problem mit der Statik aufgefallen. Normalerweise haben die zuständigen Stellen dafür Monate Zeit – jetzt sei alles innerhalb weniger Wochen abgelaufen, so die Rechtfertigung aus dem Rathaus.

Der Platz vor dem Staatstheater steht für seine Attraktionen unter keinem guten Stern: schon der mobile Aussichtsturm Skyliner hatte hier mit Ausfällen durch Fahrverbote in den Vorjahren zu kämpfen – die waren jedoch durch Corona-Verbote entstanden…
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