Saarbrücken – Der Mega-Streik in Bus und Bahn hat auch Auswirkungen auf das Saarland und den internationalen Grenzverkehr. Am Morgen bestreiken EVG-Bahngewerkschafter die Stellwerke. Um 6 Uhr morgens herrscht nahezu gähnende Leere am Hauptbahnhof Saarbrücken.

Auf den Anzeigetafeln sind alle Zugverbindungen nach Forbach / Paris, Trier, Koblenz und Frankfurt gestrichen. Das Laufband weist auf den Streik hin. Auf den Gleisen ist kein Zug zu sehen. Lediglich ein ICE steht dunkel und menschenleer auf seinem Abfahrtgleis.

Die französische Reisende Audrey (36) berichtet, sie ist seit dem Abend in Saarbrücken gestrandet und sucht nach einer Verbindung nach Paris, weil ihr ICE nicht mehr weiterfuhr. Kurz nach 6 Uhrbestieg sie den Regionalbus nach Forbach in Frankreich, um am dortigen Bahnhof ihr Glück zu versuchen.

Der Taxistand ist nahezu leergefegt. Wo sonst rund 20 Fahrzeuge im Turnus verkehren, sind gerade mal zwei Taxen übrig geblieben.

Am Ludwigskreisel herrscht am Morgen deutlich dichterer Pendelverkehr als sonst. EVG-Streikteilnehmer sind statt in einer Fahrgemeinschaft zu Fuss auf dem Weg ins Streiklokal – mit wehenden Fahnen.

Auf der Stadtautobahn A620 ist hingegen kein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu bemerken.

Die kommunale Saarbahn und Busse fahren jedoch ungestört. Somit gelangen die Pendler trotz Bahnstreik mit dem ÖPNV zu ihrer Arbeit oder Schule.
Rund 2,5 Millionen Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst, darunter kommunale Busfahrer, Mitarbeiter aus Kindergärten, Kliniken, Straßenreinigung oder Ämtern streiken genau wie die Mitarbeiter der Bahn für ordentliche Bezahlung und Angleichung des Lohns an die Inflation. Die Arbeitgeber, fast ausschließlich handelt es sich dabei um Kommunen, Bundesländer oder den Bund sowie teilstaatliche Unternehmen, unterbreiten in den Tarifverhandlungen keine annehmbare Angebote.
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