Schmelz –
In den frühen Morgenstunden des Dienstag wurde die saarländische Polizei zu einer schreienden Frau in die Goldbacher Straßes der Gemeinde Schmelz gerufen. Anwohner wurden durch die Schreie auf offener Straße aus dem Schlaf gerissen und informierten die Beamten.

Ein Streifenkommando der Polizei Lebach fuhr die Örtlichkeit an. Dort trafen sie auf die 38 Jahre alte Frau, die für das nahe gelegene Anwesen gemeldet war. Die Frau schien in einer Ausnahmesituation zu sein, schrie und schlug um sich.
Ein Zeuge, der hinzukam, sagte, dass die 38-Jährige eine Mitbewohnerin habe. Diese würde in der Regel auch herumschreien. Heute Morgen habe er aber noch nichts von der Mitbewohnerin gehört. Die beiden Einsatzkräfte begleiteten die verwirrte Person zu ihrer Wohnung. Dort fanden die Polizeibeamten dann den leblosen Körper der 52-Jährigen auf. Aufgrund der Auffindesituation konnten die eingesetzten Kräfte ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen.
Nach Hinzuziehen des Kriminaldauerdienstes sowie des Dezernates für Straftaten gegen das Leben fiel der Tatverdacht zunächst auf die 38-jährige Mitbewohnerin des Opfers, die deshalb festgenommen wurde.
Der zunächst gegen eine Mitbewohnerin gerichtete Verdacht, diese könnte die Frau getötet haben, konnte die Obduktion nicht eindeutig bestätigen.

Bei der durchgeführten Obduktion stellten die Mediziner fest, dass die 52-Jährige nicht durch Gewalteinwirkung gegen den Körper zu Tode gekommen ist. Vielmehr wies sie Verätzungen im Mund und innenliegenden Halsbereich auf, die sich die psychisch Auffällige durch Trinken einer ätzenden Flüssigkeit durchaus selbst beigebracht haben könnte.
Das Ergebnis der Obduktion sowie die bis dato vorliegenden Ermittlungsergebnisse reichten nicht aus, um dringenden Tatverdacht gegen die 38-Jährige zu begründen.
Die Ermittlungen hinsichtlich eines fremdverschuldeten oder selbst verursachten Todes dauern derzeit an.
Aufgrund ihres Gesundheitszustandes wurde die 38-jährige Frau jedoch zur Verhinderung einer Eigen- und Fremdgefährdung in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

Für die Anwohner der Goldbacher Straße waren die beiden Frauen keine Unbekannten. Seit rund zwei Monaten sollen sie in der Wohnung in dem Mehrfamilienhaus immer wieder randalieren und Nachbarn bedrohen. Viele sprechen von einer regelrechten „Angst“ vor den beiden Frauen. Eine Familie aus dem Mehrfamilienhaus traue sich nach Angaben der Nachbarn kaum noch nach draußen.
Ein Video vom Morgen zeigt, wie die mutmaßliche Täterin immer wieder in Richtung der Bundesstraße läuft, um eine auf der Straße abgestellte Mülltonne rennt und Steine in Richtung vorbeifahrender und stehender Autos wirft. Dabei sind auch Schreie zu hören.

Mudlu Roglu, Nachbar: „Wir haben immer noch Angst. Mein Bruder hat mal wegen denen die Polizei angerufen – doch keiner hat was gemacht. Wir haben uns auch an die Gemeinde gewandt, alle haben Angst vor denen gehabt.. Bestimmt war da was mit Drogen, dass die Frau hier barfuß über die Straße rannte.“
Serife Con, Nachbarin: „Ich hab das Geschehen heute Morgen mitbekommen, war am schlafen. Ich bin vor dem Wecker wach geworden weil draußen jemand geschrien hat. Das erklärt die Situation am Morgen. Das erklärt das Verhalten der beiden Frauen. Die direkten Nachbarn sind eine Familie mit Kindern. Die trauen eweeeellmllsich nicht mehr aus dem Haus, seit die Frauen eingezogen sind. Auch ich hatte Angst bei Begegnungen.“
Xandra Con, Nachbarin: „Das erklärt den Vorfall vom Morgen. Polizei und Rettungsdienst kamen, nahmen die Frau mit. Wir Nachbarn hatten immer Angst. Nachts haben die laut Streit gehabt. Auch gestern vor der Tat war die Polizei schon da wegen den Frauen.“
Die Nachbarn fühlen sich von Behörden und Polizei im Stich gelassen.
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