14.000 LITER GÜLLE IN WEIHER

Redaktion

Ottweiler – 14.000 Liter Gülle sind aus einem umgekipptem Trator-Anhänger mit Güllefass den Abhang hinab ausgelaufen und direkt in einen Selgenbach-Weiher geflossen, der laut Pächter mit Karpfen, Zander, Forellen und weiteren Fischen gefüllt ist.

Am Nachmittag gegen 14 Uhr entscheidet das hinzugerufene Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz, dass die Feuerwehr das Wasser vom Mönch im Weiher aus abpumpen und über Schlauchleitungen in Traktoren zum Abtransport umfüllen soll. Eine zweite Leitung führte über eine mehrere hundert Meter auf ein abgelegenes Raps-Feld, das mit dem Gülle-Wasser gedüngt wurde.

Wegen der ammoniakhaltigen Gülle wurde Umweltalarm ausgerufen. Gülle ist deswegen für ein Gewässer und dessen Lebewesen gefährlich, weil sie dem Wasser Sauerstoff entzieht. Gleichzeitig war die Feuerwehr dabei, den Weiher mit Sauerstoff anzureichern.

Auch droht das verunreinigte Wasser in nahegelegene Bäche zu fliessen. Mitarbeiter des LUA und ein Gewässerwart nehmen Wasserproben. Laut Gewässerwart sind die späteren Proben aufschlussreicher, die in der Nähe des Grundes entnommen werden, da hierhin die Gülle absinkt.

Der Traktorfahrer wurde nicht verletzt.

Kurios: der Bürgermeister von Ottweiler widerspricht den Meldungen von Polizei und Feuerwehr, sowie den Einschätzungen des Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz – und ätzt gegen die Medien, die sich für Berichte offizieller Quellen bedienen. Anscheinend störten ihn die journalistisch korrekten Recherchen der Saarbrücker Zeitung.

Holger Schäfer betont bei Facebook, „der medialen Landschaft ist momentan zu entnehmen, dass „Umweltalarm“ aufgrund eines Unfalles mit landwirtschaftlichem Gerät in der Stadt Ottweiler im Ortsteil Fürth ausgelöst worden sei. Dies ist nicht korrekt! Bei dem Unfall entleerte sich ein Anhänger eines Landwirtes in einen Weiher. Es handelte sich dabei nicht um Gülle! Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz ist/war vor Ort. Alle notwendigen Maßnahmen sind eingeleitet.
Es wurde KEIN Umweltalarm ausgelöst. Zunächst einmal Dank an unsere Feuerwehr, die vor Ort mit mehreren Landwirten, die Schadenslage behebt.“

Die ermittelnden Beamten der Polizei in Neunkirchen bleiben jedoch auf Nachfrage bei der Aussage: „Es war Gülle.“

Es bleibt spannend, ob der Bürgermeister nachlegt…