500 Tonner wird heute zerlegt

Blaulichtreport Redaktion

Merzig – Auf der A8 von Luxemburg Richtung Saarlouis kam es gegen 20:30 Uhr zwischen Merzig und dem Parkplatz Niedmündung zu einem großen Fahrzeugbrand. Schon auf der Anfahrt sahen die Feuerwehrleute eine große Rauchsäule aufsteigen und Qualm vernebelte beide Fahrspuren der Autobahn. 

Ein All-Terrain-Kran von Liebherr mit 8 Achsen und 500 Tonnen Traglast (deshalb wird der Liebherr LTM 1500 auch „500-Tonner“ genannt) stand unter Vollbrand. Durch das Feuer brannte die komplette Fahrerkabine aus, Flammen griffen auf die schweren Reifen über, ein beissender Geruch lag in der Luft. Die Feuerwehrleute rückten unter Atemschutz mit Wasser und Schaum an, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen.

Der 96 Tonnen schwere Kran war schnell gelöscht. Verletzt wurde niemand.

Ein zweites Feuerwehrteam erkundete von der parallel zur Autobahn verlaufenden Landstraße aus, ob sich das Feuer bis hinter die Schallschutzwand durchgefressen hatte. 

Die Kanalisation der Autobahn wurde gegen Auslaufende Betriebsstoffe gesichert. Laut Feuerwehr soll jedoch nur eine geringe Menge Diesel ausgelaufen sein.

Der Energieversorger VSE erkundete, ob die über der Feuerstelle verlaufenden Kabel der Überlandleitung beschädigt wurden und ob die Stromkabel eine Gefahr für Berge-Kräne darstellen könnten.

Gegen 00:40 Uhr wurde die Vollsperrung der Autobahn in Richtung Saarlouis aufgehoben. Der Verkehr wird aktuell auf der linken Spur am ausgebrannten Kran vorbeigeführt. 

Problematisch gestaltet sich nun die Beseitigung des rund 21 Meter langen monumentalen Schrotts. Die Arbeiten können erst am Folgetag erfolgen. Im Gespräch war eine mögliche Zerlegung des Krans in Einzelteile. Dazu müsste die Autobahn A8 mindestens in Richtung Saarlouis voll gesperrt werden. Womöglich ist auch eine Sperrung in der Gegenrichtung nötig.

Da es sich um eine der Hauptrouten zwischen dem Saarland und den Transitwegen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien handelt, ist mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechnen. 

Eine Schadenhöhe kann derzeit nicht beziffert werden. Der Kran hat einen Neupreis von rund 3,6 Millionen Euro. Pro Ausfalltag entgehen dem Unternehmen mehrere tausend Euro Mieteinnahmen. Die Bergung wird wohl im sechsstelligen Bereich liegen.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.